Ein Jahr nachdem die ersten Ziegen eingezogen waren, im Juli 2017, war die Überlegung, noch eine weitere Walliser dazuzuholen. Die Gelegenheit ergab sich in Form einer Anzeige eines Tierparks, in der junge Walliser Böcke angeboten wurden. Ein Bock sollte es allerdings nicht sein, da ich keinen Nachwuchs wollte, es gibt weiß Gott schon genügend ungewollte Lämmer. Trotzdem antwortete ich auf die Anzeige. Die Idee war, einen Bock zu übernehmen und kastrieren zu lassen. Einen Tag später erhielt ich den Anruf einer Tierpflegerin des Parks, die mich fragte, ob ich Interesse an einer "nicht farbreinen" weiblichen Ziege hätte, da ich ja eh nicht züchten wolle. Für uns spielt Farbreinheit keine Rolle, aber für die Erhaltung und Nachzucht alter Haustierrassen legt man natürlich Wert auf die Einhaltung des Rassestandarts der entsprechenden Tiere.
Am darauffolgenden Wochenende machten wir uns auf den Weg Richtung Kassel, "um eine Ziege abzuholen". 😊 Wir verbanden die Aktion natürlich mit einem Besuch im Tierpark. Am Eingang kauften wir nicht nur Eintrittskarten, sondern meldeten uns auch an, später eine Ziege mitnehmen zu wollen.🤭 Solche Aktionen kamen wohl öfter vor, denn richtig verwundert war die Dame am Eingang nicht, es war bereits alles für Emmas Auszug vorbereitet und sie war vom Rest der Herde getrennt in einem Stall untergebracht. Emma wurde eingefangen, "verladen" - und mit einer Ziege im Gepäck verließen wir den Tierpark. Zu Hause angekommen legten wir Emma sicherheitshalber ein Halsband an und trugen sie zum Ziegengehege. Die drei Großen erkannten sofort ihres gleichen und beobachteten unsere Aktion aufmerksam. Als wir Emma ins Gehege brachten und frei ließen, rannten die Drei aufgeregt hin und her und machten Bocksprünge. Wir hatten wirklich den Eindruck, als würden sie sich über die neue Gesellschaft freuen. Schnell schloss sich Emma der Gruppe an und wurde voll integriert. Aber natürlich steht sie als letzte und jüngste ganz am Ende der Rangfolge.
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