Welpenschule - Ein spannendes Erlebnis, Teil Eins

 

In jeder Stadt gibt es die unterschiedlichsten Hundeschulen und zieht eine neue Fellnase ein, geht man selbstverständlich dorthin. Kinder gehen in den Kindergarten - Welpen in die Welpenschule. Das war nicht immer so.  Als unser erster Wolfshund einzog, eigneten wir uns das Wissen über Welpenerziehung und -aufzucht aus Hundebüchern an. Erst ein Jahr später überredete mich eine Nachbarin, doch auch mal eine Hundeschule zu besuchen: "Komm doch mal mit, das macht wirklich Spaß ." Jetzt sind Irish Wolfhounds keine Schäferhunde, die nur darauf warten einen Befehl ausführen zu dürfen und das auch noch gerne tun. Wölfe sind sehr stoisch, machen ihr eigenes Ding, überdenken jeden Schritt in aller Ruhe und tun nur, was sie für sinnvoll halten. Unsere Hundetrainerin musste schnell einsehen, dass es zwecklos war, Conner immer wieder sitzen,  aufstehen und weiterlaufen zu lassen. "Lass den Conner ruhig stehen, wenn wir immer warten müssen, bis der sich hingesetzt hat, ist die Stunde rum." 🤭 Conner war wenig begeistert von den Unterrichtsstunden. Nur eine Übung liebte er und absolvierte sie mit Bravour. Der Hund wurde hinter einer Wand, außer Sichtweite von Frauchen, abgelegt und durfte erst auf Zuruf wieder hervor kommen. Eine schwierige Übung für junge Hunde. Nicht für Conner, endlich konnte er sich ausruhen. Nach gefühlten 10 Minuten schritt die Hundetrainerin ein: "Du kannst Conner jetzt abholen, der liegt da sonst noch den Rest der Stunde."  Aber unsere Nachbarin hatte Recht,  es war eine nette lockere Truppe und wir haben viel gelacht.

 

Bei unserem nächsten Hund wollten wir natürlich von Anfang an alles richtig machen und selbstverständlich eine Welpenschule besuchen. Die Wahl fiel auf einen Verein vor Ort. Ab jetzt brachen wir jeden Samstag Mittag zur Welpenstunde auf. Im Verein herrschte Zucht und Ordnung, es gab klare Regeln. Es ging nicht um das Miteinander in der Gruppe und um Spass, hier stand ganz klar der Hund und seine konsequente Erziehung im Vordergrund. Der erste Teil der Stunde bestand immer aus dem Hund-Mensch-Team, es wurden verschiedenen Spiele und Übungen gemacht. Durch Tunnel gekrabbelt, über unterschiedliche Untergründe gegangen oder einfach nur kurze Sitzübungen gemacht. Wer eine Welpenschule besucht, dem sollte nichts peinlich sein.  Erkennt dies die Trainerin, hat man eh verloren und dient als Vorzeigeobjekt. Mir klingen noch Hannes Worte in den Ohren, als neue, sehr engagierte Welpenbesitzer den Platz betraten: "Jetzt will ich aber mal was sehen, freu dich mit deinem Hund." Murphy und ich absolvierten die vorgegebene Übung und anschließend  tobten Murphy, sein Spieli und ich über den Platz. ☺ Nach der Übungsstunden folgte die Spielstunde. Glänzten  Murphy und ich noch bei den Übungen, unser Riesenschnauzer hatte wirklich Spaß und machte eifrig mit, folgte jetzt die Kür. Wir wurden, entsprechend den Lebensmonaten der Hunde in Gruppen aufgeteilt. Dann wurde noch mal umgestellt, ältere schüchterne Welpen kamen noch zu den jüngeren und umgekehrt. Murphy kam ab der zweiten Stunde, er war gerade 10 Wochen alt, nur noch in die Teenygruppe. Hier waren alle Welpen 6 Monate oder älter.😳 Dann ging jede Gruppe auf einen eingezäunten Platz und zeitgleich wurden alle Hunde abgeleint. Einige blieben ganz verschüchtert bei Herrchen stehen, andere fanden schnell einen gleichgesinnten Spielkameraden und tobten über das Gelände. Und was machte unser Mausbär? Er stürzte sich sofort auf einen anderen Welpen und jagte ihn über den Platz. Ich schämte mich jedesmal in Grund und Boden. Die Einschätzung der Trainerin, "Murphy ist halt ein grober Spieler", machte es auch nicht besser. Ich dachte nur, "Na, erklär das mal den anderen Welpenbezitzern."😙 Im Nachhinein  glaube ich, Murphy hat sich  schon in der ersten halben Stunde auf dem Platz sein nächstes Opfer ausgesucht.😂

 

In der Junghundegruppe hieß es dann gleich in der zweiten Stunde: "Nehmt Grundstellung ein. Die rechter Schulter eures Hundes ist an eurem linken Knie". "Murphy, was sollen wir machen?" Mein Entschluss stand sofort fest, das brauchen wir nicht, wir gehen. Der Verein hat mich nie wieder gesehen.

      

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